Vor vielen Jahren habe ich angefangen, mich mit dem Färben mit Pilzen zu befassen. Unter anderem habe ich mich mit dem Samtfußkrempling (Tapinella atrotomentosa, früher: Paxillus atrotomentosus) befasst, von dem ich gelesen hatte, dass man mit ihm violette Töne erzielen könnte.
Ich habe eine ganze Weile herumexperimentiert – oft gelangen leider nur Ergebnisse, die ich am ehesten als „nato-oliv-grün“ bezeichnen würde:
Nun fand ich beim Aufräumen einen Karton mit getrockneten Samtfußkremplingen, der mit einem Datum aus dem Jahr 2008 (!) beschriftet war.
Ich habe die Pilze ein bißchen zerkleinert und in einem Topf mit Wasser bis kurz vor dem Kochen erhitzt und dann über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag habe ich die Pilzstücke ausgefiltert und im Farbsud verschiedene Woll- und Stoffproben (OHNE Vorbeize) erhitzt und wieder über Nacht ziehen lassen. Die Ergebnisse auf Wolle zeigten – wie erhofft – Blau-/Violetttöne, der Baumwollstoff hat so gut wie keine Farbe angenommen und auf Seide ergaben sich Beigetöne:
Was ich bei dieser Färbung anders gemacht habe als bisher:
- ich habe weder beim Farbauszug noch beim Färben den Sud zum Kochen gebracht, sondern immer nur erhitzt
- ich habe das Material sowohl beim Farbauszug als auch beim Färben lange ziehen lassen
- ich habe NICHT VORGEBEIZT
Das sind ja ein tolle Farbtöne. Oft gibt es ja Färbungen , wo man die Flotte nicht zum Kochen bringen sollte, damit es andere Farbtöne werden. z. B Krapp.
Ich werde es in diesem Jahr einmal probieren und hoffe es lag nicht an den sehr gut abgelagerten Pilzen ;O)))
Liebe Inselgrüße
Kerstin