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Experimente mit Amaranth

Im letzten Jahr bin ich durch einen Tausch mit Anne an Samen von Amaranth gelangt, die ich im Frühjahr ausgesät habe. Die Pflanzen haben sich gut entwickelt und Samen angesetzt und abgegeben, so dass ich annehme, dass sie im nächsten Jahr von alleine wieder erscheinen.

Im Internet finden sich so gut wie keine Informationen zum Färben mit Amaranth und auch in meinen zahlreichen Färbebüchern wurde ich nicht fündig. Die Pflanze heißt zwar Hopi Red Dye Amaranth, aber so weit ich es verstanden habe, wurde damit keine Wolle gefärbt, sondern sie wurde von den Hopi zum Färben von Speisen für zeremonielle Zwecke verwendet (korrigiert mich, wenn es sich anders verhält).

In einem ersten Versuch hatte ich versucht, den Farbstoff durch Erhitzen zu extrahieren, jedoch nur einen blassen Gelbton erreicht.

Nachdem Anne ihren Versuch mit Essig unternommen hatte, habe ich auch ein wenig herum experimentiert – zunächst mit kleinen Mengen im Rotkohlglas:

eine Amaranthpflanze komplett mit Stiel, Blättern und Blüten kleingeschnitten, mit Wasser aufgefüllt, einen ordentlichen Schuss Essig dazu und dann einen Ministrang Sockenwolle mit superwash Ausrüstung hinein sowie etwas handgesponnene Deichschafwolle.

Nach 3 Tagen (draußen stehend bei bedecktem Himmel) sah das Glas ganz viel versprechend aus:

Der Inhalt überraschte mich dann doch ein bißchen:

links die Deichschafwolle, rechts die superwash- Sockenwolle; beides ohne Vorbeize.

Wieder einmal zeigte sich, dass sw-Wolle die Farbe erheblich besser aufnimmt als unbehandelte Wolle.

Fazit 1: für Amaranth- Färbungen superwash Wolle verwenden.

Dann war ich für ein paar Tage verreist und ließ das Glas draußen stehen. In der Zwischenzeit kam die Sonne heraus – und als ich nach Hause kam, war von der Farbe nichts mehr zu sehen:

Fazit 2: Hitze scheint den Farbstoff zu zerstören, deshalb mit Amaranth kalt färben.

Irgendwann stieß ich dann auf einen Blogeintrag, der besagte, je mehr Färbematerial vorhanden ist, je mehr Essig verwendet wird und je länger die Färbezeit ist, desto besser und haltbarer wird das Ergebnis. Leider finde ich die Quelle nicht wieder.

Für einen weiteren Versuch habe ich ein größeres 2,5 l – Glas benutzt und eine ganze Flasche Essig. Da hinein kamen dann noch einmal 2 Ministränge, ungebeizt und eine Färbung mit Rosenblüten auf Alaun- Vorbeize in einem blassen Gelbton. Das Glas habe ich 2 Wochen lang im Haus stehen lassen und diese Farben erhalten:

v.l.n.r. Überfärbung auf sw -Merino; Sockenwolle sw ungebeizt; Deichschaf, ungebeizt.

Der große Strang gefällt mir sehr gut, da durch die Kontaktfärbung eine unregelmäßige Färbung entstanden ist.

Die ganze Sache hat leider einen Haken: die Farbe hält dem Sonnenlicht nicht stand und verblasst. Deshalb kommt der Strang jetzt in einen Karton, damit ich mich noch ein bißchen länger daran freuen kann.

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