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Färben mit Waid

die Nächte werden jetzt schon empfindlich kalt und bevor der Frost mir meine Waidpflanzen dahin rafft, habe ich am letzten Wochenende das schöne Herbstwetter für einen Waidfärbetag ausgenutzt. Ich habe mein Beet leer geräumt

und erhielt so einen 10-Liter-Eimer voll mit Färbematerial – grob zerkleinert und locker geschichtet.

Die Blätter habe ich mit kochendem Wasser übergegossen

und den Eimer ca. 1 Stunde stehen gelassen.

Hier kann man schon sehen, wie die Flüssigkeit sich dunkel färbt:

Ich habe das ganze Verfahren HIER schon einmal ausführlich beschrieben, deshalb heute nur die Kurzform.

Nach dem Abseihen und der Zugabe von Waschsoda habe ich dann angefangen, „Schaum zu schlagen“ – zunächst mit meinem alten Küchenmixer. Der produzierte allerdings so viel Schaum, dass der Topf überlief

deshalb bin ich dazu übergegangen, die Flüssigkeit zwischen 2 Eimern hin und her zu schütten bis sich der Schaum blau verfärbte.

Da das Schaum schlagen ziemlich lange dauerte, hatte sich die Flüssigkeit schon stark abgekühlt, sodass ich sie vor der Zugabe von Entfärber wieder auf 50°C erwärmt habe. Nachdem sich der Schaum gesetzt und die Flüssigkeit sich gelb-grün verfärbt hatte, konnte ich mit dem Färben beginnen.

Hier die Ergebnisse nach mehreren Zügen und Verblauen an der Luft:

links: ein Baumwollschal, rechts: Sockenwolle

Einige werden sich jetzt vielleicht fragen, was der rechte roséfarbene Strang bei den Waidfärbungen zu suchen hat … Auch das ist Waid: die Farbe stammt aus den ausgekochten Waidblättern, die nach der Extraktion zurück blieben.

Dieser Strang ist wahrscheinlich ein Fall für eine Überfärbung … obwohl: zusammen mit der Ligusterbeerenfärbung ist er vielleicht gar nicht sooo schlecht:

Mit der schon fast erschöpften Küpe habe ich dann noch 2 Stränge teilweise überfärbt:

oben eine Krappüberfärbung,

unten eine Überfärbung eines gelben Stranges, ergänzt mit einem „Hauch von Orange“ aus dem Rest einer Krappflotte.

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